Viele Besitzer von Hühnern (v.a. im ländlichen Bereich!) werden oft belächelt wenn sie Nachbarn & Verwandten sagen, dass sie mit dem Gedanken spielen einen Tierarzt für die Behandlung ihres Huhns aufzusuchen.
Das halte ich für unfair: viele Hühner die im Garten leben werden sehr schnell recht zahm & somit oftmals zu "richtigen" Haustieren. Da muss die Frage also eher lauten: Warum nicht?
Wichtig ist allerdings, dass man sich als Tierbesitzer informiert, ob der gewählte Tierarzt auch Hühner behandelt. Hintergrund ist, dass die Betreuung von "Hobby-Hühnern" kein integraler Teil des tiermedizinischen Studiums ist.
In meiner Praxis sind Ihre Hühner jedenfalls herzlich willkommen...
Am besten transportieren Sie das Huhn/ die Hühner in einer handelsüblichen Katzentransportkiste.
Als temporäre Einstreu empfiehlt sich v.a. Zeitungspapier.
Sammeln Sie Kot & bringen Sie eine frische Kotprobe zum Tierarztbesuch mit.
Viele freilaufende Hühner haben Würmer (v.a. Spulwürmer, Luftröhrenwürmer, Heterakis & Haarwürmer); daher empfiehlt es sich grundsätzlich eine Kotprobe der Tiere bei jedem Tierarztbesuch mitzubringen.
Oftmals erfolgt der 1. Besuch beim Tierarzt leider erst, wenn ein Huhn vollkommen apathisch aufgefunden wird.
Das ist sehr sehr schade, weil unglaublich vielen der typischen Hühner-Krankheiten mit ein bißchen Haltungs-, Fütterungs- & Parasitenmonitoringmanagement entgegengearbeitet werden kann.
Das ist auch der Grund, warum ich Ihnen dringend ans Herz lege spätestens nach Erwerb der Hühner - optimalerweise jedoch schon vor der Anschaffung der Tiere - tierärztlichen Rat zu suchen.
Im Prinzip gliedert sich der Besuch in 2 Abschnitte:
(1) Behandlung des vorgestellten Patienten
Hier geht es - wie bei der Untersuchung aller anderen Haustiere - darum abzuklären, was dem Huhn fehlt um dann einen Therapieplan erarbeiten zu können.
(2) Abklärung, ob & wenn ja, durch welche Maßnahmen Ihre restlichen Hühner geschützt werden können.
Ihr Huhn lebt i.d.R. in einer kleinen Schar. Wird also festgestellt (was oft der Fall ist), dass bei dem vorgestellten Tier eine übertragbare Krankheit vorliegt oder dass die Krankheit (ebenfalls oft vorkommend) durch ein suboptimales Haltungsmanagement verursacht wird, dann müssen natürlich geeignete Maßnahmen getroffen werden um die anderen Hühner zu schützen.
Es erfolgt also während dieses Besuches sowohl die Betreuung des vorgestellten Einzeltieres als auch die des restlichen Hühner-Bestandes.
Auch unsere Hobby-Hühner können von Würmern befallen sein. Trotz guter Versorgung ist ein Befall mit Rundwürmern zu denen bspw. Heterakiden & Askariden zählen (Bild links), aber auch ein Befall mit Bandwürmern (Bild rechts) durchaus bei unseren Hobby-Hühnern zu finden.
Rundwürmer können Ihren Hühnern ziemlich zusetzen.
Die Behandlung von Bandwürmern gestaltet sich beim Huhn oft schwierig.
Ein leichter Befall macht gesunden Tieren oftmals keine Probleme. Wenn es jedoch wieder kühler & feuchter wird und damit auch die Krankheitsanfälligkeit der Hühner steigt, kann es zu einer massiven Vermehrung der Parasiten kommen. Abmagerung & Schwäche folgen. Schützen Sie Ihre Tiere; lassen Sie eine Kotprobe untersuchen um zu sehen ob Ihre Tiere betroffen sind. Durch eine entsprechende Behandlung können Sie unliebsame & unnötige Tierverluste eindämmen.
Bitte beachten Sie, dass ich keine Wurmkuren "pro forma" verkaufe. Gemäß derzeit geltenden rechtlicher Regelungen gebe ich nur nach Nachweis eines Parasitenbefalls entsprechende (für Lebensmittel-liefernde Tiere zugelassene!) Medikamente ab.
(1) Suchen Sie tierärztlichen Rat vor der Anschaffung von Hühnern.
Vor der Anschaffung Ihrer Hühner sollten Sie unbedingt ein Gespräch mit einem "Huhn-erfahrenen" Tierarzt suchen; viele Erkrankungen können nämlich schon im Vorfeld durch ein Gespräch vermieden werden.
(2) Lassen Sie Ihre Hühner regelmäßig auf Parasiten untersuchen.
Viele Hühner haben Würmer. Die Entwurmung kann auch beim Huhn relativ einfach erfolgen; durch Parasitenbefall ausgelöste tragische Verluste können so minimiert werden.
(3) Hühner leben immer mit ihrer Gruppe.
In den wenigsten Fällen beschränkt sich die tierärztliche Versorgung somit auf das einzelne Huhn; vielmehr geht es um einen holistischen Ansatz, bei dem die Versorgung des vorgestellten Einzeltieres & seiner Gruppe angestrebt werden.